Pforzheim
Die Überdachung des ZOB Pforzheim ist in drei statisch-konstruktiv voneinander unabhängige Abschnitte geteilt, die jeweils nach dem gleichen konstruktiven Prinzip aufgebaut sind. Das Tragwerk der Überdachung wurde in Stahlbauweise ausgeführt und besteht aus den Hauptelementen Stütze und Trägerrost. Die Positionierung der Stützen ist abgestimmt auf die Verkehrsplanung und die Nutzung der Flächen unter der Überdachung. Die maximalen Stützenabstände betragen in Längsrichtung 15 m und in Querrichtung 9,6 m. Die ungerichteten Trägerroste der einzelnen Dachelemente falten sich auf der Nord-Seite nach unten und formen Wandflächen als Abgrenzung zu den Bahngleisen. Prägnante Gestaltungselemente sind die unterschiedlich großen Lichtaugen, die sich in Dach- und Wandflächen öffnen.
Träger und Stützen bilden ein Mehrfeldrahmensystem in beide Richtungen. Das Primärtragwerk der Dachscheibe besteht aus Trägerrosten, deren Trägerscharen entlang der beiden Hauptrichtungen verlaufen. Die Stützen sind unter den Schnittpunkten der beiden Trägerscharen angeordnet und über einen kreuzförmigen Querschnitt biegesteif mit den Trägern verbunden. Sie sind nach den Momentenbeanspruchungen geformt und weiten sich nach oben trichterförmig auf. Die Fußpunkte der Stützen sind in beide Richtungen gelenkig ausgebildet und – in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen – als Flach- oder Tiefgründung ausgeführt. Die Trägerabstände der Dach- und Wandscheiben sind so gewählt, dass für die Hüllkonstruktion aus Trapezblechen keine zusätzlichen Nebenträger notwendig waren. Die Trägerroste der Wandbereiche sind im Bodenbereich auf Streifenfundamenten gelagert.
PUBLIKATIONEN:
Stadt Pforzheim
Tragwerksplanung LP 1-6, 8
METARAUM Architekten BDA
2011-2015
5000 m²
Zooey Braun