Der Neubau der Jugendherberge Bayreuth besitzt einen sternförmigen Grundriss mit zentralem Foyer und drei davon abgehenden Gebäudeflügeln, die sich über zwei Geschosse erstrecken. Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus einer hybriden Holz-Beton-Konstruktion. Für die innen liegenden Teile des Tragwerks wie Flurwände und Decken wird überwiegend der Werkstoff Beton verwendet. Die außen liegenden Teile des Tragwerks, insbesondere Fassade und Dachkonstruktion, aber auch nichttragende Zimmertrennwände werden als Holzkonstruktion ausgeführt. Für die Holzbauwände sind hoch wärmedämmende Holztafelelemente vorgesehen. Der gezielte Einsatz dieser Werkstoffe führt zu einem optimalen bauphysikalischen Verhalten mit wärmedämmenden Bauteilen ohne Wärmebrücken im Bereich der Gebäudehülle und hinreichend Speichermasse im Gebäudeinneren.
Die Konstruktion für das geneigte und gekrümmte Dach besteht ebenfalls aus Holz. Für die Holzdachkonstruktion sind verschiedene Tragwerksvarianten geometrisch und rechnerisch untersucht worden. Dabei wurden parametrisch programmierte Bauteilgeometrien in diversen Varianten dargestellt und evaluiert. Zur Ausführung gelangte eine Konstruktion, bei der die Träger außen und innen auf den Wänden bzw. entlang von Firstlinie und Dachöffnung auf einem räumlichen Fachwerkträger aufliegen. Die Sparrenebene besteht aus einem Trägergeflecht, dessen untere Trägerschar parallelgurtig ausgebildet ist und dessen obere Trägerschar die gekrümmte Dachfläche nachfährt. Die gegeneinander verschwenkten Trägerscharen sind in regelmäßigen Abständen über V-förmige Pfosten verbunden und erzeugen eine räumliche Tragwirkung.